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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 30.04.2008


Sex brennt. Ausstellung im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité
AVIVA-Redaktion

"Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft und die Bücherverbrennung" erinnert an den Repräsentanten der Modernisierung in der Weimarer Republik. Das Konzept verknüpft...




...dokumentarische und künstlerische Darstellungen.


Anlässlich des 75. Jahrestages der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz am 10. Mai eröffnen die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft und das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité eine Ausstellung über Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft (1919 - 1933), das am 06. Mai 1933 im Kontext der Bücherverbrennung geplündert und geschlossen wurde.

Die Rolle Hirschfelds als Repräsentant der Modernisierung der Weimarer Zeit und der Zerstörung seines Instituts als Auftakt zur Bücherverbrennung wurde bislang unangemessen beachtet. Hier setzt "Sex brennt – Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft und die Bücherverbrennung" neue Akzente.
Die Ausstellung verfolgt ein Konzept, das künstlerische und dokumentarische Darstellungen verknüpft. In künstlerischen Arbeiten werden Positionen formuliert, die sich mit Aspekten von Hirschfelds Werk, seiner Person und der Bücherverbrennung befassen. Dafür wurden sieben internationale KünstlerInnen gewonnen:

Arnold Dreyblatt (New York, Ausstellungen u.a. im Hamburger Bahnhof, Berlin und Jewish Museum, New York)
Pauline Boudry und Renate Lorenz (Lausanne, Berlin, Ausstellungen u.a. im Kunstverein München und Musée des Beaux-arts, Lausanne)
Henrik Olesen (Kopenhagen, Ausstellungen u.a. im Migros Museum, Zürich, Portikus, Frankfurt und Whitney Museum, New York)
Ulrike Ottinger (Berlin, u.a. Teilnehmerin der 3. berlin biennale, Documenta XI und der Biennale di Venezia)
Eran Schaerf und Eva Meyer (Tel Aviv, Berlin, u.a. TeilnehmerInnen der Skulptur Projekte Münster 2007).

Objekte, Bücher und Dokumente aus dem Institut und aus Hirschfelds Besitz sowie eigens entworfene Bild-/Textkarten spannen zudem einen thematischen Rahmen, der die Inhalte und Konfliktfelder sexualwissenschaftlicher und -politischer Tätigkeit Magnus Hirschfelds absteckt. Beide Darstellungsebenen fokussieren den Kampf für sexuelle und geschlechtliche Pluralität in der Weimarer Zeit und gehen damit zugleich der Frage nach, warum gerade Hirschfeld und sein Institut eine so herausragende Zielscheibe für die nationalsozialistische Aktion "Wider den undeutschen Geist" abgab.

Sex brennt - Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaft und die Bücherverbrennung

Ausstellungseröffnung: 06. Mai 2008, 19.30 Uhr, in Anwesenheit von Klaus Wowereit.
Ausstellungsdauer:
7. Mai bis 14. September 2008
Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag, Freitag, Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Mittwoch, Samstag 10:00 – 19:00 Uhr

Ausstellungsort:
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité
Charitéplatz 1
10117 Berlin

Weitere Infos unter: www.bmm.charite.de
www.hirschfeld.in-berlin.de

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